1998 kaufte ich mir ohne Vorwissen meinen ersten Weinert Bausatz der BR 64. Eine Altmark Modellbahn ohne Loks der BR 64 war einfach undenkbar und damals gab es keine Alternativen von Großserienherstellern. Der Modellbau der 64 war damals ein reines Fiasko! Die Loks waren nicht betriebssicher, es gab keine lastgeregelten Dekoder für die Motoren und viele Details stimmten einfach nicht. So baute ich auch diese Loks mehrmals. Bei der ELNA 91 ging es schon viel besser, aber auch dort habe ich viele Fehler gemacht, mit denen ich leben kann und der auch meine persönliche Hobby-Entwicklung aufzeigt. |
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Eine meiner Vorbildloks 64 1052-6 in Salzwedel mit einer Schwestermaschine auf der Drehscheibe. Salzwedel war eine Hochburg der BR 64. | |
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Die 1212 war die letzte Betriebslok der BR 64 in Deutschland und noch bis Mitte 1975 von Kalbe/Milde aus in der Altmark unterwegs. | |
Die 91 6483-1 war die letzte Lok ihrer Art bei uns. Die Besonderheit bei ihr war, das sie von der Altmärkischen Kleinbahn AG 1927 fabrikneu bestellt und gekauft wurde, dann ihr ganzes Betriebsleben in der Altmark verbrachte, die letzten Kleinbahn Züge bespannte, noch mit Computernummern versehen wurde, zuletzt noch alle Abbauzüge auf ihren Strecken abfuhr und dann direkt in Stendal 1972 zerlegt wurde. Sie hätte das Zeug einer Museumslok des Bw Salzwedel mehr als verdient gehabt! Heute wäre sie der Star eines schlüssigen Museumskonzeptes in der Altmark gewesen. |
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64 1308-2, eine langjährige Kalbenser Stammlok wurde im abgestellten Zustand erstellt. Der Kohlebunker leer bis auf den Grund. Pulsometer, Werkzeugkasten und der DR Kohlekastenaufsatz erstanden im Eigenbau. Die klassischen Nietenreihen wurden nach Vorbild teilweise abgeschliffen. | |
64 1212-6 im Betriebszustand 1975. Besonderheit hier das Führerhaus ohne durchgängigen Aufsatz und nach hinten kein Blendschutz an den Fenstern. 1212 hatte glatte, geschweißte Seitenflächen ohne Nieten. | |
64 1052-6 war optisch ein Mischmasch aus der 1308 und 1212. Als ich alle drei Loks fertig hatte, gab es von Weinert eine kostenlose Umtauschaktion - da waren doch in meinen Bausätzen die falschen, viel zu großen Zylinder der BR 86 drin gewesen. Jetzt lieferte Weinert die kleineren Zylinder der 64 - also nochmals das Fahrwerk zerlegen und Zylinder tauschen. Wahnsinn!
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Rückführend auf einen frühen Baubericht von Herr List aus Stendal der 64 1201, begann ich dann später auch meine Fahrwerke nach seinem Bericht umzubauen. Die Seitenführung der Vor- und Nachlauf Achsen wurde völlig verändert, da die Weinert Version für einen Anlageneinsatz unbrauchbar war und ist. | |
Die BR 64 und viertteilige Doppelstockzüge waren in der Altmark auf der Strecke Salzwedel-Oebisfelde bis 1972 Klassiker! Erst weit nach 1998 gab es dann kleine lastgeregelte Dekoder von Zimo, die den tollen Glockenanker Motor bändigen konnten. Meine ersten Versuche mit Lenz Dekodern usw. scheiterten alle - also musste ich auch elektrisch die Loks mehrmals umbauen. |
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64 1212-6 und 64 1308-2, Bw Salzwedel, Zustand 1975 Basis Weinert mit unzähligen Veränderungen an Fahrwerk und Gehäuse. Lackiert mit Modell Master Farben. |
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1212 ölig patiniert. |
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1308 mit leerem Kohlebehälter. |
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Heute sind die Loks voll einsatzfähig und ihr Bau hat mich in meiner Entwicklung entscheidend geformt. Bei der mehrfachen Lackierung der Loks erkannte ich dann auch schnell, dass die Verwendung der Weinert Farben nicht optimal ist bzw. ein zu steriles Ergebnis hervor bring. Die Testversuche mit den tollen Modell Master Farben erbrachten dann hier erstmals top Ergebnisse.
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Die Altmark ELNA`s entstanden dann auch auf Weinert Basis. Hier sind größere Änderungen in allen Bereichen nötig, da jede Lok anders war. Links 6483 und rechts 6496. |
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ELNA "Erweiterter Lokomotiven Norm Ausschuss" war die Idee der Industrie 1926 Loks im Baukastensystem zu fertigen. Dabei wurden aber nur Grundkomponenten vereinheitlicht. Links 6483 und rechts 6496. |
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6483 hatte als reine Altmarklok keinen Speisedom, Pulsometer in der Mitte und die Pumpen vorn. |
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6496 hatte den Speisedom, die verstärkte Kesselauflage vorn und die Pulsometeranlage auf der Pufferbohle.
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Dann mein Fehler von damals! Das zu starke Grundieren mit Weinert Nitro Grundierung! Dieser Überzug ist farblich völlig unnötig und führt bei notwendigen Mehrschicht Lackierungen zu einer zu starken Farbdicke. |
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Giftige Nitrofarben benutze ich heute nicht mehr. Alle meine Modelle grundiere/lasiere ich heute mit braun/beige Revell Farben. Die sind dünn, sehr fest und abriebstark. Auf diese dünne Gundlage kommen dann mehrere Modell Master Farbschichten, die ich zwischendurch mit Modell Master Verdünnung lackiert immer wieder anlöse und punktuell abwasche. Das bringt die Dampflok Optik!
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Um dieses Grau vollständig in schwarz zu verwandeln ist einfach zu viel Farbe nötig! Die DR typischen Kohlekasten Aufsätze und die Regenwasserleitung entstanden im Selbstbau. |
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Das fertige Urmodell der 6496. |
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Leicht ölig patiniert. Die Lackierung ist sonst noch recht anfängermäßig ausgeführt, aber es wurde ja über die Jahre gesehen besser. |
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Meine kleine typische Einsatzstelle. Störend und nicht zeitgemäß an den Weinert Modellen sind die viel zu dicken Zylinder. Diese stehen über den Umlauf raus! |
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Das fertige Urmodell der 6483 ohne Patinierung. |
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Heckansicht ELNA |
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Die legendären altmärkischen ELNA 5. 91 6483-1 und 91 6496, Bw Salzwedel, Zustand 1970, Heizerseite Basis Weinert mit unzähligen Veränderungen an Fahrwerk und Gehäuse. . |
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Die legendären altmärkischen ELNA 5. 91 6483-1 und 91 6496, Bw Salzwedel, Zustand 1970, Heizerseite Basis Weinert mit unzähligen Veränderungen an Fahrwerk und Gehäuse. Alle Leitungen nach Fotos verlegt, Rauchkammerträger verändert, Druckluftkessel und Leitungen ergänzt usw.!
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Lokführerseite. |
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Altmark-Loks der Einsatzstelle Kalbe/Milde. Basis Weinert mit unzähligen Änderungen. |
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Blick in den Führerstand. |
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Die kleinen ELNA`s wurden ab 1970 auf ihrer alten Einsatzstrecke Kalbe/Milde-Diesdorf durch die BR 64 abgelöst. |
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Eisenbahn in der Altmark |